Fachtag 2019
Entwicklung eines Handbuchs zur psychotherapeutischen Behandlung von Gehörlosen und schwerhörigen Menschen/Gebärdensprachnutzern
Am 23.02.2019 fand die zweite Fachtagung des Bundesverbandes der psychologisch und psychotherapeutisch arbeitenden und forschenden Fachkräfte im Bereich tauber und hörbehinderter Menschen e.V. in Köln statt. Bei der Eröffnungsveranstaltung des Vereins im Jahre 2017 entstand die Idee für die Veröffentlichung eines Handbuches zur psychotherapeutischen Behandlung von gehörlosen und schwerhörigen Gebärdensprachnutzer*innen. Die Fachtagung diente der Vorstellung und Diskussion einzelner Kapitelskizzen in Form von Vorträgen durch anwesende Autor*innen sowie zur Reflexion der bisherigen Arbeit. Die zahlreichen Teilnehmenden erhielten einen interessanten Einblick in den Entstehungsprozess des Handbuches sowie die Ideen hinter den Kapiteln im Bezug zu der Notwendigkeit eines Handbuches zur spezifischen Behandlung von Menschen mit einer Hörbehinderung. Die moderierten Fragerunden im Anschluss an die Präsentationen boten allen Teilnehmenden die Möglichkeit, aktiv in den Austausch mit den Vortragenden zu treten und Ideen, Inhalte und offene Fragen zu diskutieren.
» Impressionen zum Fachtag 2019
Es werden noch Autor*innen für einzelne Kapitel gesucht. Interessierte können sich unter der Mailadresse vorstand@mhdeaf.de mit Fragen und/oder Ideen direkt an den Verein wenden.
Programm
9 – 9.15h
Ankommen
9.15h-9.30h
Begrüßung durch Vorstand, Organisatorisches für den Tag
9.30h-9.45h
Vorstellung des Handbuchs durch Sophie Terhorst und Nora Martinkat, Darstellung geplanter Kapitel
9.45h-10.30h
Kapitelskizze: Psychische Gesundheit (Sabine Weidenfeller) 30 Min Vorstellung, 15 Minuten Diskussion
10.30h-11.15h
Kapitelskizze: Zur Diagnostik von psychischen Erkrankungen (Nora Martinkat) 30 Min Vorstellung, 15 Minuten Diskussion.
Die Diagnostik stellt die Behandler*innen vor eine Herausforderung. Zum einen liegen bisher keine standardisierten diagnostischen Instrumente in deutscher Gebärdensprache vor bzw. ist hier bereits spezifisches Wissen um die kulturellen Besonderheiten der Gehörlosengemeinschaft erforderlich, um Fehldiagnosen zu verhindern.
11.15h-11.30h
Kaffeepause
11.30h-12.15h
Kapitelskizze:Psychodynamische Therapie (Nora Martinkat) 30 Min Vorstellung, 15 Minuten Diskussion
12.15h-13h
Kapitelskizze: Gehörlose Therapeuten (Sofia Wegner) 30 Min Vorstellung, 15 Minuten Diskussion
Auch die Identität von den Behandler*innen (hörend vs. gehörlos) spielt in der Rapportgestaltung eine Rolle und sollte berücksichtigt werden.
13h-14h
Mittagspause
14h – 14.45h
Kapitelskizze: Deaf Cognition – was bedeutet das für die Psychotherapie? (Klaudia Grote) 30 Min Vorstellung, 15 Minuten Diskussion. Die Nutzung der Gebärdensprache hat einen Einfluss auf die kognitive Organisation von Wissen. Entsprechend müssen therapeutische Methoden angepasst werden.
14.45h-15.30h
Kapitelskizze: Was macht Psychotherapie barrierefrei? (Sabine Weidenfeller) 30Min Vorstellung, 15 Minuten Diskussion
15.30h-16h
Kaffeepause
16h-16.45h
Kapitelskizze: Best Practice- Empfehlungen praktisch tätiger Therapeut*innen (Sophie Terhorst, Stephanie van der Ruhren) 30 Min Vorstellung, 15 Minuten Diskussion
16.45h-17.30h
Information über weiterer Kapitel-Ideen (Sophie Terhorst)
17.30h-18h
Abschluss (Vorstand und Herausgeberinnen)
18h
ENDE
Offene Kapitel, für die noch Autoren gesucht werden:
- Kultur und Sozialisation Gehörloser (wahrscheinlich Simon Kollien)
- Dolmetschen in der Psychotherapie (wahrscheinlich Stefanie Schmidt)
- Verschiedene Hörschädigungen (Schwerhörigkeit, Taubblindheit...) NN
- Gutachten (NN)
- Gewalterfahrungen (NN)
- Kinder und Jugendliche (NN)
- Stationäre Behandlung (NN)
- Psychotherapeutische Aus und Weiterbildung